Die Alltage von Debi und Carmen
2012.08.22.

Wir haben über Debi schon lange nicht geschrieben. Das letzte Mal haben wir darüber berichtet, dass ihr zweimonatiger „Hausarrest” begonnen hat.

Sie hat sich in der Gefangenschaft gut benommen, sie hat nicht getobt, ihre Pferdebox nicht zerfressen, wollte nicht raus, sie war also eine Musterkranke. Nach einem Monat habe ich leider bemerkt, dass sie hustet. Am Anfang habe ich sie nur 1-2 Mal am Tag husten hören, aber später wurde es immer schlimmer. Als unser Tierarzt (Dr. Kerekes Zoltán) es hörte, wurde er sehr bekümmert. Debi hatte sehr schlimme Lungengeräusche, wahrscheinlich wegen des Staubs in dem Stall, obwohl wir ihr Stroh regelmäßig übergossen haben. Wir mussten uns was ausdenken, damit sie den noch übrig gebliebenen Monat in Ruhe verbringen kann, da sie sich nicht bewegen durfte.



Die Lösung sah schließlich so aus, dass wir ihr ein Stück Feld in Größe einer Pferdebox mit Elektrozaun abgezäunt haben, wo sie den ganzen Tag draußen sein aber nicht rumlaufen kann, und sie verbringt nur die Nächte im Stall. Sie hat auch Kräutertee bekommen. Das half teilweise, tagsüber hat sie nicht gehustet.

Das Ende ihres Hausarrestes näherte sich, der Bruch sah schon viel besser aus. Die Wunde verheilte schön, die Schwellung ging zurück. Carmen langweilte sich schon sehr alleine draußen. Sie stand stundenlang vor der Box und steckte ihren Kopf sehnlich rein. Und Debi sehnte sich nach draußen. Dann hatte Carmen es satt. Einen Morgen fand ich die Tür offen, Carmen drinnen, Debi draußen. Mir blieb der Bissen im Hals stecken. Zum Glück ist Debi kein heißblütiges Mädel, sie ging nur zum Stroh, machte kein Rodeo aus Freude über der plötzlichen Freiheit, so gab es keine Probleme mit ihrem Bruch. Keine Frage, Carmen war schuld, denn die Leine war von außen nass gelutscht.




Ich habe vergessen zu erwähnen, warum Carmen sich nach der Box sehnte. Obwohl die Pferde normalerweise lieber draußen sind. Wegen ihres Beinbruches war sie fast ein Jahr lang im Boxarrest, sie hat sich wahrscheinlich daran gewöhnt, da fühlt sie sich in Sicherheit. Weil sie im Frühling anfing zu husten, unser Arzt verbat ihr im geschlossenen Stall zu bleiben. Seit dem sucht sie immer die Gelegenheit wieder rein zu kommen. Als Puncs bei uns zu Besuch war, brachte Carmen ihm auch schnell bei, wie „man“ vor der Pferdebox von Debi streikt. Der arme Puncs hat davon nichts verstanden, hat aber den Hinweisen von Carmen gefolgt, wie ein guter Schüler.



Aber zurück zu Debi. Da wir gesehen haben, dass sie auch draußen nichts Schlimmes tut, wovon ihre Wunde schlimmer wird, und dass Carmen sie sowieso regelmäßig befreit, haben wir beschlossen, sie freizulassen. Debi bekam eine Fliegendecke von einem lieben Unterstützer aus Italien, die sie auch wegen ihrem kahl rasierten Bauch sehr benötigte. Vielen lieben Dank für den Absender.



Beide waren sehr glücklich, dass sie wieder zusammen waren, und sie haben sich Tage lang voneinander nicht entfernt. Nach einigen Tagen durften sie wieder auf die Weide, wo das Husten von Debi hätte verbessern müssen. Es war leider nicht so.



Ich habe erneut den Arzt gerufen, wer eine leichte Verbesserung festgestell, aber Steroid vorgeschlagen hat, was Debi auch bekommen hat. Davon war das Husten zum Glück vorbei.
Nach einigen Wochen erfolgte erneut eine ärztliche Untersuchung wegen der Gebärmutterentzündung von Debi, die leider noch immer besteht. Debi hat ein Medikament bekommen, wovon sie nach ein paar Tagen rossig wurde. So konnte eine Probe aus ihrer Gebärmutter für Laboruntersuchung genommen werden. Auf dem Bild ist die Infusion zu sehen, womit ihre Gebärmutter durchgespült wurde. Die erste Infusion ist noch die sterile, die zweite, was rausgekommen ist. Ich glaube, das Bild spricht für sich.



Das Medikament, was sie bekommen hat, hatte leider Nebenwirkungen. Sie fing an, wieder zu husten. Nicht mehr so schlimm wie früher. Wir hoffen, das Husten wird bald vorbei.
Die Untersuchungsergebnisse sind angekommen. Jetzt wissen wir schon (genauer gesagt, unser Arzt, weil ich kein Wort davon verstehe), wasfür ein Antibiotikum Debi bekommen soll. Das nächste Mal, wenn sie rossig wird, wird sie es bekommen, und hoffentlich kann sie damit endlich geheilt werden.
Die Mädels erholen sich langsam und fühlen sich wohl. Menthol, ein Ponyhengst schloss sich mittlerweile ihnen an (erst nur als Beobachter), er wurde gleich in sie verliebt. Aber diese Liebe ist und bleibt platonisch, denn Menthol wird bald kastriert.

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