Zsáner, oder vom Krankenhaus bis zum neuen Heim
2011.10.04.

Unser neues Pferd Zsáner wurde vor etwa 2 Wochen in einem Autounfall verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert, damit dort seine Verletzungen behandelt werden. Da er beinahe 100 kg weniger wog als normal, konnte er auch eine „Mastkur“ verkraften. In den 2 Wochen nahm er zu, und seine Wunden heilten auch schön. So beschloss der Tierarzt, das Pferd aus dem Krankenhaus zu entlassen. Als uns die freudige Nachricht erreichte, setzten wir uns sofort ins Auto und machten uns auf den Weg in Richtung Großtierklinik in Üllő.
Ich war noch nie in einer Tierklinik, besonders nicht in einer für Pferde, deshalb war ich wie ein neugieriges Kind, als ich das Krankenhaus betrat. Ich wollte alles sehen und mir merken. Alles sieht aus, wie in einem Krankenhaus für Menschen, aber die Geräte und Maschinen sind grösser, und im Untersuchungsraum gibt es natürlich auch keine Betten, sondern Boxen. Im Krankensaal (im Stall) suchten wir sofort nach Zsáner, und am Ende der Reihe fanden wir ihn auch. Als wir ihn ansprachen, geschah nichts. Öffneten wir die Tür der Box, passierte nichts. Wir streichelten ihn, wieder keine Reaktion. Ihm war nur eines von Bedeutung, und das war das FUTTER. Es blieb nichts anderes übrig, ich schob eine Handvoll Hafer vor seine Nase.

Wir haben sofort Freundschaft geschlossen:


Vorher:


Nachher:



Der Doktor untersuchte unser Pferd noch einmal, und nachdem wir alle nötigen Unterlagen bekommen hatten, verließen wir das Krankenhaus. Nun ja, am Anfang habe ich vergessen, ein winziges Detail zu erwähnen: Zsáner kommt nicht zu uns ins Tierheim! Nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert worden war, meldeten sich viele Interessenten, die ihn adoptieren wollten. Bei der Noah Stiftung gibt es aber eine Grundregel: Pferde werden nicht zur Adoption freigegeben. Einer der Interessenten erweckte unsere Aufmerksamkeit dennoch. Wir konnten ihn „durchleuchten“, der Arzt von Zsáner kennt ihn ja schon seit langem, und noch dazu wohnt er bloß 2 km vom Krankenhaus entfernt. Was aber geregelt ist, ist geregelt, eine Adoption ist ausgeschlossen. Eine provisorische Vermittlung könnte aber doch in Frage kommen. So sind wir ständig auf dem Laufenden, wir können dem Pferd helfen, wenn es nötig ist. Sollte die Haltung nicht mehr möglich sein, sind wir ja als Hinterland da, und das Pferd kann jederzeit ins Tierheim einziehen. Wir waren uns dessen bewusst und legten die Strecke von 2 km zurück. Als wir ankamen, fiel uns das riesengroße Gelände als Erstes auf – überall grüne Weiden, gute Umgebung und frische Luft. Wir konnten uns beruhigen, wir haben die allerbeste Entscheidung getroffen.
Zsáner blickte spähend in seinem neuen Heim herum (und dachte inzwischen höchstwahrscheinlich nur noch an das Futter). Als er aus dem Anhänger ausstieg, tauchten etwa 15 Pferde plötzlich um uns auf und starrten den kleingewachsenen Neuling an. Um Zsáner brauchte man allerdings gar nicht besorgt zu sein, er fing gleich an zu wiehern, er begrüßte alle (besonders die Stuten), er versicherte jedem, er sei mit friedlicher Absicht gekommen. Anderes hätte er mit seinem niedrigen Wuchs auch nicht tun können, ihm gegenüber standen ja 15 wesentlich größere Tiere.



Man sah es ihm an, dass auch ihm der neue Ort gefällt. Zuerst wälzte er sich im Gras herum (sicherlich konnte er so etwas in seinem früheren Leben nie tun). Vorläufig darf er noch nicht auf die Weide unter die anderen Pferde, aber in ein paar Tagen fängt schon seine Eingewöhnung an.



Nachdem wir sein neues Zuhause kennen gelernt und uns davon überzeugt hatten, dass wir den besten Ort für Zsáner gefunden hatten, blieb nur noch die Administration übrig, die Unterlagen über die provisorische Vermittlung wurden unterschrieben. Dann nahmen wir von dem Pferd teils glücklich, teils traurig Abschied und versprachen ihm, ihn bald zu besuchen (natürlich werden wir das nicht mit leeren Händen tun).
Ende gut, alles gut.



Bilder von Zsáner und von seinem neuen Zuhause
HIER!

Die Kosten des zweiwöchigen Krankenhausaufenthaltes und die der Behandlung betragen mehr als 100.000 Ft. Zsáner wurde jetzt zum ersten Mal geimpft und entwurmt, auch sein Pass sollte ausgestellt werden. Außerdem sollen seine Zähne abgeschliffen werden, bei älteren Pferden kann es ja vorkommen, dass die Zähne nicht richtig abgenutzt werden, wodurch das Kauen Schmerzen bereiten und in einigen Fällen zum Abnehmen führen kann. Wie es aussieht war Zsáner noch nie beim Zahnarzt, und wer weiß, womit er früher gefüttert wurde… Diese Behandlungen sind aber auch nicht billig.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann unterstützen Sie bitte Zsáner und seine Behandlung. Geben Sie als Bemerkung folgendes an: Lómentés - Zsáner
Kontonummer
11710002-20083777
Überweisung aus dem Ausland:
IBAN: HU62 1171 0002 2008 3777 0000 0000
SWIFT (BIC): OTPV-HU-HB
OTP Bank / Budapest, 1102 Kőrösi Csoma sétány 6.


Auch eine virtuelle Unterstützung ist möglich. Das Datenblatt von Zsáner HIER!

Vielen Dank!

Erhalten wir neue Bilder von Zsáner, werden wir sie hier veröffentlichen.

Baldi und Juli

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