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Der, der den Affen liebt...und kennt sich auch noch aus!
2011.05.23.

Sobald wir Linda, unser zukünftiges Mantelpavianmädchen, dem Publikum vorgestellt haben, wurden wir mit Fragen gelöchert. Warum, wie, wann, mit wem usw. Das hat uns natürlich nicht überrascht, da wir selbst den gleichen Prozess vor einigen Wochen, Monaten durchgemacht haben. Als die ersten vorsichtigen Fragen von Lindas Familie wegen ihrer Unterbringung kamen, haben wir ebenfalls tausende Fragen gehabt.
Angefangen bei den grundsätzlichsten Fragen wie: was frisst sie, wie viel Platz braucht sie, wie lange lebt sie. Wir haben uns auch gefragt, warum wir gefragt wurden und nicht ein Zoo. Wie sollen wir uns mit ihr beschäftigen, wie soll ihr Platz aussehen, damit der nicht nur sicher sondern auch bequem ist? Was können wir tun, damit sie sich nicht einsam fühlt und ein schönes langes Leben hat?
Die verantwortungsvolle Entscheidung, sie aufzunehmen konnten wir erst fällen, nachdem wir einen Experten konsultiert haben. Der erste Schritt war also einen Helfer zu suchen, der sich mit Primaten auskennt und mit seinen Erfahrungen sowohl uns als auch Linda von Anfang an unterstützen kann.

Ganz zufällig haben wir den idealen Mann, Tibor Tóth, gefunden, als wir den Zoo in Jászberény besucht haben. Er ist dort Tierpfleger und Zoopädagoge. Während unseres Besuchs (der Zoo ist wunderschön, man sieht von weitem, dass es hier um die Tiere und Tierliebe geht) haben wir einen Tierpfleger angesprochen und ihm unser Problem geschildert. Er hat uns ohne zu überlegen Tibor Tóth empfohlen.
Tibor ist 28 und trotz seines Alters hat er sehr viel Erfahrung in der Pflege von Primaten. An seinem vorherigen Arbeitsplatz in dem Zoo von Veszprém hat er sich unter anderen um Paviane gekümmert und auch in Jászberény pflegt er Primaten.





So stellten wir ihm unsere Fragen



Wie kann es sein, dass Lindas Besitzer sie seit Jahren in einem Zoo oder Wildpark unterbringen wollen, aber niemand sie aufnehmen will?

Für Tibor ist es nichts Neues. Es gibt sehr viele Paviane in Zoos, nicht nur in Ungarn, sondern in Europa und auf der ganzen Welt. Das ist eine Folge des Verbotes der Tierversuche. Aus den Laboren kamen Tausende von Affen, vor allem Mantelpaviane, deren Unterbringung zum größten Teil Zoos übernahmen. In solchen Einrichtungen leben sie in Gruppen, manchmal mit hundert anderen zusammen. Die Integration eines Tieres, das keine Gruppenerfahrung hat, ist unmöglich.

Wird sie nicht einsam, wenn sie nicht unter Artgenossen leben kann?

Sie lebt seit ihrer „Kindheit“ alleine bzw. mit ihrer Menschenfamilie. Sie hat sich an die Familienhunde, -Katzen und die sie liebende Familie gewöhnt. Das kann –selbst bei bester Betreuung – nicht die Artgenossen ersetzen, könnte aber ein glückliches Leben sichern.
Bei ihrem Umzug ins Noé Tierheim wird sie auch von vielen interessierten Menschen und Tieren umgeben sein. Man sollte eher auf die Schritt für Schritt Vorgehensweise achten, damit sie nicht zu viele Reize auf einmal verarbeiten muss.
Als Erstes muss sie ihren neuen Platz kennen lernen und sich daran gewöhnen. Sie soll ihren Pflegern vertrauen und sich wohlfühlen. Wenn wir das Gefühl haben, dass sie bereit ist mit einem Partner zusammenzuleben, dann kommt sie zuerst wahrscheinlich zu einem Hund. Nach Tibors Meinung ist es nicht ausgeschlossen, dass auch andere Besitzer - durch Lindas Geschichte motiviert- uns um Hilfe bitten werden. Das ist aber noch Zukunftsmusik.



Was für ein Platz wäre für sie ideal?

Momentan lebt sie an einem winzigen Platz, deswegen bedeutet jegliche Änderung einen Fortschritt. Selbstverständlich werden wir ihren Platz so gestalten, dass sie sich da wohlfühlen kann. Sie bekommt ein überdachtes und beheizbares Schlafzimmer und einen über 50 qm großen Auslauf. Die Planung der Gestaltung und Einrichtung des Auslaufs basieren auf Tibors früheren Erfahrungen. Sehr wichtig ist die Sicherheit von Linda und von den Besuchern. Die Umgebung soll so gestaltet werden, dass sie weder sich noch andere verletzen kann. Die dafür notwendigen speziellen Techniken und Lösungen werden schon in der Planungsphase berücksichtigt. Laut Tibors Plänen wird es fixe Spielzeuge, Seile und Gerüste geben. Aber von Zeit zu Zeit werden wir sie auch mit einer neuen Sache überraschen. Die Erfahrung zeigt, dass Paviane sich auch über die kleinsten Sachen freuen, besonders, wenn sie einen Bezug zu Menschen haben. So spielen sie sehr gerne mit bunten Klamotten, ihr Favorit ist der Handschuh
Zuerst muss man ihr das Klettern und Hangeln beibringen. Sie soll wieder Affe sein.



Was frisst sie und wie lange lebt ein Mantelpavian?

Sie mögen praktisch alle Obst- und Gemüsesorten. Aus dem Speiseplan dürfen aber auch die tierischen Eiweiße nicht fehlen. Laut ihrer Besitzer mag sie u. a. Kiwi, Orange, Apfel und Süßkartoffel.
Linda ist jetzt 13, aber wegen ihrer reiz- und bewegungsarmer Lebensart deutlich übergewichtig. Es ist 5 vor 12, um das zu ändern. Wenn man es schafft, ihr Gewicht mit mehr Bewegung und viel Spiel allmählich zu optimieren, wird sie die Chance haben 30 Jahre alt zu werden, wie andere in Gefangenschaft gehaltene Paviane.
Dazu sind sehr viel Aufmerksamkeit und ein Ernährungsplan nötig. Deswegen bitten wir Lindas Fans schon jetzt, die für sie mitgebrachten Leckerlis ihren Pflegern zu geben, damit sie diese in die Tagesration einkalkulieren können.
Natürlich gibt es nichts Besseres als ein bisschen Spaß. Deswegen möchten wir Linda motivieren einige Spiele zu erlernen. Tibor plant schon die kleinen Tricks mit deren Hilfe Linda gleichzeitig lernen, sich bewegen und spielen kann. Die Belohnung für die Anstrengungen werden ihre Lieblingsleckerlis.

Wie sehr wird sie unter der neuen Umgebung und dem Wohnungswechsel leiden?

Paviane sind sehr intelligente Tiere und genau deswegen vertragen sie so große Veränderungen eher schlecht. Für sie wird ihr neues Heim nicht nur anders sondern erschreckend riesig sein. Obwohl die sich auf einmal ausweitende Welt ihr viel Freude bieten wird, wird ihr kleines Herz in den ersten Tagen bestimmt von Angst erfüllt sein. Damit sie diese schwierige Phase möglichst leicht und schnell hinter sich lassen kann, wird alles nach Plan passieren. Höchstwahrscheinlich wird sie in den ersten Tagen nur ihr Zimmerchen nutzen. Hier werden wir ihr die Neuigkeiten zeigen, die sie noch nicht kennt, aber in Zukunft wichtige Rolle in ihrem Leben spielen werden. In diesem geschützteren sicheren Raum wird sie ihre Pfleger kennen lernen. Nach Tibors Erfahrung selektieren Primaten auch nach Geschlechtern und akzeptieren Pfleger aus dem anderen Geschlecht besser. Glücklicherweise wohnt Lindas Besitzer nicht weit vom Tierheim – er wird unsere Arbeit ständig unterstützen und anwesend sein, solange der Affe ihn braucht.



Du kannst auch Fragen an Tibor stellen. Wenn du Fragen hast, brauchst du nichts anderes zu tun, als eine Mail an pr@noeallatotthon.hu zu schreiben oder auf Lindas persönlicher Seite in Facebook zu posten www.facebook.com/Lindaegyujkezdet.

Wir bitten alle, die helfen können, mit ihren Spenden den Bau von Lindas neuem Heim zu unterstützen

Unsere Kontonummer:
11710002-20083777

Für die Überweisung aus dem Ausland:

IBAN: HU62 1171 0002 2008 3777 0000 0000
SWIFT (BIC): OTPV-HU-HB
OTP Bank / Budapest, 1102 Kőrösi Csoma sétány 6.

Als Verwendungszweck bitte Linda angeben.

Über die Vorbereitungen, den Bau, den Umzug und Lindas Leben informieren die Mitarbeiter der Stiftung auf Lindas persönlicher Seite in Facebook . Laut Planung kann Linda im Sommer in ihr neues Heim umziehen.

Wenn wir uns zusammenschließen, bedeutet das für uns nur 1000-2000 Ft,(4-8 EUR) aber für Linda das Leben.




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